Kapitel 2: „Amnesie“

Onyx:

Ich spürte die Kühle des Steinbodens meinen Körper verlassen, als ich mit einem lauten Knall gegen die Wand geschleudert wurde und heftig auf meinem Bauch landete.

Zitternd richtete ich meinen Blick auf Zek, der sich mit einem gefährlichen Glitzern in den Augen die Lippen leckte.

"Schade, Prinzessin. Was für eine schöne Frau du bist, und Kano hat Anspruch erhoben." Zek knurrte düster, als er sich neben mich kniete und meine verfilzten Haare von meinem blutverschmierten Gesicht hob, mit einem verächtlichen Lächeln.

Seine tiefblauen Augen musterten meinen Körper mit dunklem Verlangen, hielten mich gefangen in seinem finsteren Blick, während seine große, schwielige Hand langsam über meine halbnackte Hüfte glitt und seine langen, starken Finger sanft das Fleisch umfassten.

Das schwere Schwindelgefühl in meinem Magen machte die Berührung noch widerlicher, während mein Herz wie ein verdammtes Springseil Schläge aussetzte.

"Du... bist... wirklich... etwas Besonderes." Seine dunkle, tiefe Stimme stach gewaltsam in mein Herz, während das Schwindelgefühl mit einer Wut stärker wurde.

Jeder Finger bewegte sich synchron, während seine Augen dunkler und schlangenähnlicher wurden, seine Lippen mit einer schlangenartigen Zunge leckte und ein dunkles, kehliges Grummeln von sich gab. Er kniete sich mit der Anmut einer Schlange vor und legte seine schwarze, klauenartige Hand vor mein Gesicht.

Panik und Angst entkamen meinem zitternden Körper in einem unregelmäßigen Rhythmus kurzer Atemzüge, während ich mich auf die lange, schleimige, gespaltene Zunge konzentrierte, die sanft über mein Ohr glitt und ein lautes Zischen von sich gab.

Das tobende Schwindelgefühl brach schließlich in einem bitteren, die Nasenlöcher brennenden, tränenreichen weißen Schaum aus, begleitet von einem lauten, kehligem Husten.

HISSSSS!!!

Zek zuckte zurück, als mein Körper eine weiße, schaumige Masse mit einem widerlichen Geruch ausstieß, schwer atmend, während mein Körper in ein feuriges Inferno mit unter null Grad kalten Schüttelfrost überging.

Laute Schreie hallten wider, und ich erkannte, dass sie von mir kamen, als mein Körper in Positionen zuckte und sich verdrehte, die man nur in Horrorfilmen sieht. Zek grinste düster, während er zusah, wie mein Körper in heftigen Zuckungen bebte. Kano trat mit einem überraschten Ausdruck und einem hämischen Grinsen in die Zelle.

"Was zur Hölle hast du getan?" Kano lachte düster, als er sich neben meinen zuckenden Körper kniete und seinen widerlichen Finger an meine Wange legte.

"FASS MICH NICHT AN!!" brüllte ich mit einem dunklen Knurren.

Ich zuckte zurück, schockiert, dass "das" gerade aus mir herausgekommen war.

Kano trat siegreich zurück, während Zek neugierig eine Augenbraue hob bei meinem Ausbruch.

"OH-HO! Sie kann sprechen." Kano lachte noch düsterer, während Zek mit einem spöttischen Lächeln grinste.

"Welche Überraschungen haben 'wir' noch? Humm..." Zek lehnte sich gegen die Wand und verschränkte seine großen, baumstammartigen Arme über seiner felsigen Brust.

Kano näherte sich mit einem finsteren Grinsen, während seine Augen schwärzer als Onyx wurden, mit einem hellen Schimmer von Karmesinrot. Schlitze wie eine Schlange, während seine Zunge durch die Luft zuckte und grinste, als seine Augen über meinen zitternden Körper glitten.

Meine Innereien fühlten sich an, als wäre ich in einen kochenden Topf Wasser geworfen worden, mit einer Beilage aus säuregetränkten Eiszapfen.

"Das ist 'neu'." Kano lachte mit einem dunklen Zischen, während seine Finger meine steifen Beine hinaufglitten und das Schwindelgefühl vor Wut wuchs.

Zek packte Kano blitzschnell an der Schulter, als die weiße, schaumige Masse heftig aus meinem Körper quoll, und ich schwach den Steinboden mit jedem heftigen Hustenanfall umklammerte.

Ich erinnerte mich an dieses Gefühl, als Draven und Lana meine Verwandlung auslösten... oh, nein... nein, nein, nein. NEIN!

"Sie hat Angst." Zek atmete tief ein, während seine Nasenflügel vor Aufregung bebten, und Kano düster grinste, die Arme über seiner breiten Brust verschränkt.

"Kein Scheiß!" schrie ich stumm, während meine Arme zuckten und sich um meinen Oberkörper drehten, meine Knochen und Muskeln sich mit einem feurigen Schub kochender Hitze verschoben und zogen.

"Warte! Was passiert da?" Zek zeigte amüsiert mit dem Finger, während Kano eine dunkle Augenbraue hob.

Die Hitze wurde zu viel, als mein ohnehin schon nebliger Zustand sich verstärkte.

"Verdammt! Sie ist nicht bereit. Bring sie hier raus, bevor es abgeschlossen ist." Kano knurrte, als seine Faust gegen die Steinwand schlug und die Decke Staub und Kieselsteine auf den Boden spuckte.

Zek nickte fest, als seine Arme mich in seine verschwitzte Brust hoben und meinen halb bewusstlosen Körper über seine Schulter warfen. Kano winkte spöttisch, als mein Bewusstsein mit jedem Schritt schwand.

Das starke Kribbeln durchzog meinen Körper, umhüllt von einer Wand aus eisigem Wind, der die Frische der Bergluft roch.

"Bis später, Prinzessin." Zek lachte düster, als mein Körper nach vorne in die Luft geschleudert wurde, sich schwerelos fühlend, während der eisige Wind über meinen Körper strich.

Ich öffnete meine Augen gerade genug, um die sich entfernenden Sterne zu sehen, die spöttisch funkelten, während meine Arme kraftlos im unsichtbaren Wind trieben. Ich prallte gegen eine massive Stahlwand, und alles wurde schwarz mit der starken Umarmung der eisigen Kälte.


"Oh mein Gott! Lebt sie?" Eine sanfte Frauenstimme schrie durch die schwere Dunkelheit, während ich die Wärme auf meiner eiskalten Haut an meinen Wangen und meiner Stirn spürte.

„SCHNELL! FEUER DEN VOGEL!“ Starke Arme streichelten sanft meinen schlaffen Körper, als die Dunkelheit mich erneut überkam.

„Wie alt ist sie? Vierzehn?“ Eine entfernte Stimme sprach ruhig, als ein scharfer Stich durch meinen Arm strahlte und ich ein warmes Kribbeln entlang meines Arms spürte... Dunkelheit.

Sanftes Piepen, das Summen seltsamer Maschinen, die mich zurück in eine seltsame Decke aus Dunkelheit zogen.

„Armes Ding. Was ist dir passiert?“ Eine sanfte, liebevolle Stimme sprach zu mir, während warme Flüssigkeit sanft über meinen Körper lief und sanft an meinen Haaren zog, während die warme Flüssigkeit mich langsam umhüllte.

„Was ist das?“ Eine jüngere, sanfte Stimme sprach neugierig.

„Es ist eine Visitenkarte. Wie ist die in ihre Haare gekommen?“ Die ältere, sanfte Stimme sprach mit einem leisen Lachen.

„Vielleicht kennen sie sie?“ Die jüngere Stimme sprach noch sanfter.

„Vielleicht. Blackfang Enterprises.“ Die ältere Stimme sprach, während weiche Baumwolle über meinen Körper gelegt wurde, mich „kuschelig wie ein Käfer“ fühlen ließ.

Dunkelheit...

Keuchen...

„OH MEIN GOTT! ONYX!“ Eine starke Frauenstimme flüsterte aufgeregt, während warme Hände über mein Gesicht strichen und meine Wange mit schniefenden, nassen Tropfen umfassten, die über meine Wange liefen.

„Draven, was ist mit ihr passiert?“ Die Stimme der Frau brach vor Emotionen.

„Der Arzt sagte, sie wurde am Fuße des Mount Asgard auf Baffin Island gefunden, schwer verletzt, mit ein paar gebrochenen Knochen und fast tot vor Unterkühlung.“ Eine tiefe, baritonale Stimme sprach sanft, während eine große Wärme auf meinem Arm lag und sanft drückte.

„Onyx, Liebling. Was ist passiert?“ Die Stimme der Frau sprach sanft in mein Ohr, während ihre Finger durch meine Haare strichen.

„Lana, die „Drillinge“. Sie dürfen das nicht so erfahren.“ Der Mann, Draven, sprach leise mit einem Hauch von Traurigkeit in seiner warmen Baritonstimme.

„Sie sind ohnehin schon Wracks. Das würde sie zerstören.“ Die Frau, Lana, sprach mit einem schweren Schluchzen.

„Sie muss sich ausruhen, lass uns uns einrichten. Ich hole Kaffee.“ Draven sprach ruhig, während seine Wärme sanft meinen Arm hinunterglitt und meine Hand sanft drückte.

Dunkelheit... Wärme, die meine Hand umhüllte, während sanftes Summen die Dunkelheit erfüllte.

„Onyx, Liebling. Wach auf für Lana.“ Lana sprach sanft, als das Klicken einer Tür leise erklang und sanfte Schritte auf festem Boden zu hören waren.

„Doktor, wie geht es ihr?“ Draven sprach von meiner rechten Seite, während seine große, warme Hand meinen Arm streichelte.

„Sie heilt gut. Das linke Handgelenk, die oberen linken Rippen und ihr linkes Femur zeigen starke Heilung. Solange sie von selbst aufwacht, sollten wir auf der sicheren Seite sein.“ Die sanfte männliche Stimme sprach, während Lana und Draven sanft meine Wangen streichelten.

„Kann sie bewegt werden?“ Draven fragte leise, während seine Finger durch meine zarten Haare glitten.

„Ja. Sie ist stabil genug, um bewegt zu werden.“ Die sanfte männliche Stimme sprach mit einem leisen Seufzen.

Sanfte Schritte näherten sich meiner linken Seite, kalte, sterilisierte Finger strichen über meinen Kiefer, hinunter zu meinem Hals und drückten sanft entlang meines Schlüsselbeins. Helles, blitzendes Licht durchbrach die Dunkelheit mit einem schweren Stöhnen.

„Was war das?“ Lana rief aufgeregt von meinen Füßen.

„Ich glaube, jemand ist dabei aufzuwachen.“ Die sanfte männliche Stimme sprach erneut, als das helle Licht die Dunkelheit durchbrach und meine Hand aufrecht zuckte, das Licht mit einem Knurren wegschlug.

„JESUS CHRISTUS! Was war das?“ Die sanfte Stimme rief panisch, während Lana und Draven leise lachten und ich Wärme meinen Arm hinaufstreichen fühlte.

„Onyx, Liebling. Wach auf.“ Draven sprach sanft in mein Ohr, und ich verspürte den Drang, meine Augen zu öffnen.

Stöhnend mit einem schweren Keuchen, als die schweren Augenlider sich aus der Dunkelheit hoben und ein blendendes Licht durchdrang, legte ich meinen Arm über meine Augen, um besser gegen das pochende Hämmern in meinem Kopf zu fokussieren.

„Lichter! Macht die Lichter aus.“ Lana rief panisch, als das blendende Licht gegen die verschwommenen Farben abnahm.

Ich blinzelte die Schwere weg, als sich drei Schatten langsam in einen breitschultrigen Mann mit silberweißem Haar und leuchtend grünen Augen verwandelten, die im schwach beleuchteten Raum zu glühen schienen. Eine Frau, etwas kleiner, mit langen silbernen Locken und denselben leuchtend grünen Augen.

„Onyx, Liebling, kennst du uns?“ Lana sprach mit ihren Händen, und ich verstand ihre Gesten.

Ich schüttelte den Kopf „nein“. Ihr Gesicht sank vor Traurigkeit, als sie zu dem großen Mann mit einem traurigen Glanz in seinen Augen aufsah.

„Sie könnte Amnesie haben von einem solchen Sturz. Sie hat Glück, dass sie in frischem Schnee gelandet ist, der den Aufprall abgefedert hat.“ Der kleinere Mann sprach, gekleidet in einen weißen Kittel über einem Flanellhemd, mit dünnen silbernen Brillen, die seine sanften braunen Augen umrahmten.

„Onyx. Das ist Pap Draven und ich bin Mam Lana. Wir sind deine Groß... Familie.“ Lana zögerte, als sie meine freie Hand in ihre nahm und sanft lächelte.

„Wo bin ich?“ Ich gebärdete mit meiner Hand, ohne zu wissen, warum ich wusste, wie man gebärdet.

Ich versuchte zu sprechen, aber ein heiseres, raues Geräusch entwich meinen Lippen, als ob mein Hals von einem heißen Eisen verbrannt worden wäre.
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