


Kapitel 3: Eine unwahrscheinliche Allianz
Mitten im Chaos der Schlacht fand sich Zariah von den peitschenden Gliedmaßen des Leviathans umgeben, dessen massiver Schwanz mit unaufhaltsamer Wucht auf sie zuschoss. Sie machte sich bereit, ihr Schwert trotzig erhoben, entschlossen, ihrem Schicksal direkt ins Auge zu blicken.
In diesem Moment griff ein Blitz und Schuppenwirbel ein, als Razel aus den stürmischen Himmeln herabstieß, seine Krallen tief in den Schwanz des Leviathans versenkend. Das kolossale Ungeheuer brüllte vor Schmerz, sein Angriff abgelenkt, Zariah nur knapp verfehlend.
Zariahs Augen weiteten sich, als sie den Blick des Sturm-Drachen traf, sein durchdringender Blick schien bis in ihre Seele zu reichen. In diesem Moment spürte sie eine unerklärliche Verbindung, ein Schicksalsfaden, der ihre Bestimmungen miteinander verknüpfte.
"Du kämpfst mit Tapferkeit, Kriegerin," dröhnte Razels Stimme, die in ihrem Geist wie ein Donnerschlag widerhallte. "Doch diese Schlacht übersteigt die Macht der Sterblichen allein."
Zariahs Griff um ihr Schwert verstärkte sich, ihr Kiefer entschlossen. "Dann werden wir gemeinsam stehen, Drache, denn das Schicksal meines Königreichs steht auf dem Spiel."
Razel betrachtete sie mit neuem Respekt, seine Augen funkelten mit einem Hauch von Amüsement. "So sei es, Prinzessin. Lass uns ein Bündnis schmieden, so unwahrscheinlich es auch sein mag, und dieses uralte Böse aus unseren Landen vertreiben."
Mit einem verständnisvollen Nicken schloss sich Zariah dem Sturm-Drachen an, ihre vereinte Macht wendete das Blatt der Schlacht. Razels Blitze krachten auf den Leviathan herab, versengten seine Schuppen und hinterließen glühende Wunden.
Zariah und ihre Krieger nutzten die Gelegenheit, ihre Klingen schnitten durch das freigelegte Fleisch des Leviathans und ließen giftiges Blut hervorströmen. Das kolossale Ungeheuer brüllte vor Wut, sein Schwanz schlug um sich und zerstörte ganze Abschnitte der äußeren Mauern des Königreichs.
Trotz des Chaos und der Zerstörung blieb Zariah standhaft, ihre Augen fest auf den Sturm-Drachen gerichtet, der durch die stürmischen Himmel tanzte. Sie hatte noch nie solche rohe Kraft, solche ungebändigte Wut in einem einzigen Wesen gesehen.
Während die Schlacht tobte, schmiedeten Zariah und Razel eine unausgesprochene Bindung, ihre Bewegungen nahtlos, ihre Angriffe koordiniert mit einer Präzision, die eher aus Instinkt als aus Strategie geboren war. Es war, als hätten sie seit Ewigkeiten Seite an Seite gekämpft, ihre Seelen im ewigen Tanz des Krieges verflochten.
"Deine Fähigkeiten sind beeindruckend, Kriegerin," dröhnte Razel, seine Stimme über das Tosen des Sturms hinweg. "Wenige Sterbliche haben sich als würdig erwiesen, neben den Sturm-Drachen zu stehen."
Zariah konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, ihre Klinge blitzte im Licht des Blitzes auf. "Und du, Drache, bist eine Macht, mit der man rechnen muss. Vielleicht können wir voneinander lernen."
Razels dröhnendes Lachen hallte über das Schlachtfeld, ein Klang wie rollender Donner. "In der Tat, Prinzessin. Lass uns sehen, welche Geheimnisse wir inmitten dieses Sturms enthüllen können."
Während sie ihren Angriff auf den Leviathan fortsetzten, begann Zariah das wahre Ausmaß von Razels Macht zu erahnen. Mit einem bloßen Flügelschlag konnte er Orkanwinde heraufbeschwören, die über das Schlachtfeld fegten, das kolossale Ungeheuer desorientierten und Zariahs Kriegern Gelegenheiten zum Angriff boten.
Der Leviathan, der spürte, dass sich das Blatt gegen ihn wendete, entfesselte einen Flammensturm, der ganze Teile des Königreichs in ein Inferno verwandelte. Zariahs Herz sank, als sie ihr Zuhause brennen sah, der beißende Rauch stach in ihren Augen und trübte ihre Sicht.
Unbeirrt stürmte Razel voran, sein Körper knisterte vor Elektrizität, als er mit dem Maul des Leviathans kollidierte und das kolossale Ungeheuer zurückschleuderte. Zariah sammelte ihre Truppen, deren Klingen auf jede freiliegende Schwachstelle einschlugen, die sie finden konnten.
Als die Schlacht ihren Höhepunkt erreichte, kämpfte Zariah Rücken an Rücken mit Razel, ihre Bewegungen synchronisiert in einem tödlichen Tanz. Die Flügel des Sturm-Drachen schlugen heftig, peitschten Orkanwinde auf, die die Flammen des Leviathans beiseite fegten, während Zariahs Schwert mit tödlicher Präzision durch die Luft schnitt.
In diesem Moment waren sie keine unwahrscheinliche Allianz mehr, sondern eine Naturgewalt, deren vereinte Macht ein Sturm war, der drohte, alles in seinem Weg zu verschlingen. Zariah spürte einen Rausch der Erregung durch ihre Adern fließen, ihr Herz schlug im Einklang mit dem donnernden Herzschlag des Sturm-Drachen.
Mit einem letzten, erderschütternden Brüllen zog sich der Leviathan zurück, sein Körper zerschlagen und versengt, seine Flügel zerfetzt und zerrissen. Zariah stieß einen triumphierenden Schrei aus, ihr Schwert hoch erhoben, als das kolossale Ungeheuer in die Tiefen zurückkehrte, aus denen es gekommen war.
Stille senkte sich über das Schlachtfeld, abgesehen vom Knistern der verbleibenden Flammen und dem sanften Prasseln des Regens auf den Trümmern. Zariah wandte sich Razel zu, ihre Augen glänzten vor neuem Respekt und Bewunderung.
"Du hast meinen ewigen Dank, Sturm-Drache," sagte sie und neigte ihren Kopf in einer Geste der Ehrfurcht. "Ohne deine Hilfe wäre mein Königreich heute gefallen."
Razel betrachtete sie mit einem ernsten Nicken, seine massive Gestalt schien die Berge, die sie umgaben, zu überragen. "Und du, Kriegerprinzessin, hast dich als würdige Verbündete im Angesicht eines solchen uralten Bösen erwiesen."
Zariah richtete sich auf, ihr Blick stählern und entschlossen. "Diese Schlacht mag gewonnen sein, aber der Krieg ist noch lange nicht vorbei. Der Leviathan wird zurückkehren, und wir müssen bereit sein, seinem Zorn erneut entgegenzutreten."
Razels Augen verengten sich, sein Körper knisterte vor Elektrizität. "Dann werden wir vereint stehen, Prinzessin, denn der Sturm hat gerade erst begonnen, an Stärke zu gewinnen."
Während sie die Verwüstung um sich herum betrachteten, wusste Zariah, dass ihr Leben für immer verändert war. Sie hatte die rohe Kraft der Sturm-Drachen erlebt, und nun war ihr Schicksal untrennbar mit ihrem verbunden. Mit Razel an ihrer Seite verspürte sie einen neuen Sinn, eine Entschlossenheit, ihr Königreich und ihr Volk vor den uralten Übeln zu schützen, die drohten, sie alle zu verschlingen.
Die Kriegerprinzessin und der Sturm-Drache hatten eine unwahrscheinliche Allianz geschmiedet, aber angesichts solcher überwältigenden Widrigkeiten war ihre Bindung unzerbrechlich geworden – eine Macht, mit der man rechnen musste, ein Sturm, der alle hinwegfegen würde, die es wagten, sich ihnen in den Weg zu stellen.