Kapitel 14
Als oben keine Bewegung mehr zu hören war, stürmte Charles als Erster die Treppe hinauf, dicht gefolgt von den anderen.
Doch sobald Charles die letzte Stufe betrat, traf ihn der starke Geruch von frischem Blut in die Nase.
Von dem großen Blutfleck vom Morgen war jedoch keine Spur zu sehen, als ob er nie dort gewesen wäre.
Alle standen wie erstarrt da, Unglauben war in ihren Gesichtern zu lesen.
„Wie, wie kann das sein?“
Madelines Stimme zitterte, als sie auf den Teppich zeigte.
„Wie kann es hier überhaupt keine Blutflecken geben? Heute Morgen war doch eindeutig...“
Sie verstummte und blickte zu Charles, dessen Gesichtsausdruck ernst war.
Der Boden war makellos, kein einziger Tropfen Blut war zu sehen!
Alles war so unheimlich, als wäre die Morgenszene ein Traum gewesen, aus dem sie noch nicht erwacht waren.
„Ah!“ Piper stieß plötzlich einen kleinen Schrei aus, ihr Blick war auf Rachels Zimmer gerichtet.
Alle sahen nach unten und entdeckten einen großen Pool frischen Blutes, der langsam unter der Tür hervorquoll und sich in ihre Richtung bewegte.
Plötzlich wehte ein kalter Wind herein, der das Fenster im Flur mit einem lauten „Knall“ zuschlug!
Der Geruch von Blut verbreitete sich, und der gesamte zweite Stock war sofort von einem starken metallischen Duft erfüllt.
„Verdammt, was geht hier vor?“
Jeffrey fluchte leise, das Gefühl wie ein elektrischer Schock explodierte erneut von seiner Kopfhaut.
Alle schwiegen und starrten auf das Fenster, das im Wind schlug.
Sie erinnerten sich alle an Charles' ungewöhnliches Verhalten am Morgen.
Er hatte das Fenster persönlich fest verschlossen und den Verschluss wiederholt überprüft.
Egal wie stark der Wind war, er konnte den Verschluss von innen nicht geöffnet haben!
Außerdem war niemand nach oben gegangen; alle waren im Wohnzimmer gewesen.
Und der einzige Patient im zweiten Stock konnte unmöglich aus dem Bett aufstehen.
Wer hatte also dieses Fenster geöffnet?
Konnte es Rachel gewesen sein, die gestorben war?
Der Gedanke jagte Charles einen Schauer über den Rücken.
Aber egal was war, sie mussten herausfinden, was passiert war.
So unterdrückte er seine Angst und ging langsam auf das blutdurchtränkte Zimmer zu.
Die anderen, erschrocken über Charles' Handlungen, verstanden nicht, warum er so mutig war.
Hatte er keine Angst vor dem Tod?
„Charles! Geh nicht!“
Madeline packte Charles' Kleidung und schüttelte den Kopf.
Aber Charles drehte sich nicht einmal um; er klopfte sanft Madelines Hand weg.
In diesem Moment stand Jeffrey hinter Charles und deutete an, dass er mit ihm hineingehen würde.
Als die anderen das sahen, hatten sie keine andere Wahl, als ihre Angst zu unterdrücken und zu folgen.
Gerade als Charles die Tür öffnen wollte, dachte er plötzlich an etwas und blickte zurück zum Fenster.
Piper, die seine Handlung verstand, lief schnell hinüber, um das Fenster zu schließen und zu verriegeln.
Charles war ein wenig überrascht, aber dankbar, und nickte Piper zu.
Dann konzentrierte er sich wieder und richtete seine Aufmerksamkeit langsam auf die Türklinke.
Mit angehaltenem Atem öffnete er langsam die Tür.
Die Szene im Inneren wurde vollständig enthüllt.
„Ah!“
Pipers Schrei hallte durch den Raum, gefolgt von den Geräuschen, wie Gerald und Madeline sich übergaben.
Im Zimmer hing Emilys Körper vom Deckenventilator und schaukelte sanft.
Ihre Rippen waren wie Flügel geöffnet.
Ihre Organe waren entfernt, ihr Fleisch aufgerissen, und Blut tropfte von ihren Beinen auf den Boden.
Seltsamerweise war ihr Hals im rechten Winkel verdreht, als hätte ihn jemand gewaltsam gebrochen.
Emilys Gesicht trug das gleiche friedliche Lächeln wie Rachel, ihre Augen halb geschlossen, starrten auf alle.
Charles bemerkte auch, dass es ein kugelgroßes Loch in der Mitte ihrer Stirn gab, genau wie bei Rachel.
Alle traten zurück, außer Charles, der direkt auf Emilys Körper zuging.
Er wollte wissen, ob Emilys Gehirn ebenfalls leer war.
Er stand gegenüber dem Körper, hielt den Atem an und beobachtete genau. Nach einer Weile kam er zu dem Schluss: „Sie starb genauso wie Rachel, aber ihre Rippen wurden geöffnet.“
„Könnte es der Patient gewesen sein?“
Charles drehte sich um und sah zur fest verschlossenen Tür des Patientenzimmers, erinnerte sich an ihre Unterhaltung früher an diesem Tag, und sein Gesichtsausdruck änderte sich plötzlich!
Kein Wunder.
„Warte!“ Madeline rief plötzlich, „Rachel ist weg!“
Sie blickte entsetzt auf das Bett, wo Rachels Körper hätte liegen sollen, und bedeckte langsam ihren offenen Mund.
Alle folgten ihrem Blick.
Tatsächlich.
Rachel, die auf dem Bett gelegen hatte, war verschwunden, und die blutgetränkten Laken waren wieder weiß.
Wo war Rachels Körper hin?
Oder war Rachel wirklich tot?
































































































































































































































