Kapitel 2 Raus
Die Straße vor ihnen war voller Hindernisse, aber Philip zeigte keinerlei Anzeichen, langsamer zu werden.
Sophias Herz pochte vor Angst. „Will dieser Typ uns umbringen?“
Eli runzelte tief die Stirn und senkte den Kopf.
„Mrs. Rhea Mitchell, Mr. Philip Mitchell, er...“
Rhea hob die Hand, um ihn zu unterbrechen, und stieg dann aus dem Auto, ihr Gesicht ausdruckslos, ihre Augen kalt und scharf.
Sie stellte sich entschlossen in den Weg des heranrasenden Autos, ihr Ausdruck streng.
Das Dröhnen des Motors war ohrenbetäubend, und die umstehenden Diener tauschten besorgte Blicke aus, bewegten sich aber nicht.
„Philip! Halt das Auto an!“
Mit zunehmender Spannung schrie Sophia, kämpfte darum, ihr Handgelenk zu befreien und das Lenkrad zu ergreifen.
Mit aller Kraft schaffte sie es, das Auto zu wenden und mit einem kreischenden Halt zum Stehen zu bringen.
Das Geräusch der rutschenden Reifen erfüllte die Luft, und alle eilten in Panik herbei.
Dicker Rauch quoll unter dem Auto hervor, und Sophia hustete unkontrolliert, aber zumindest war sie am Leben.
„Sophia, habe ich dir gesagt, dass du das Auto anhalten sollst?“
Philips große Hand umklammerte Sophias zarten Hals, der erstickende Griff wie eine giftige Schlange.
Als sie seinen kalten Blick traf, zitterte Sophias Herz.
Hatte er wirklich vor, jemanden zu töten?
Philip war in der High Society berüchtigt, bekannt dafür, Schauspielerinnen zu benutzen, Geschäftsleute zu verprügeln und sogar Abgeordnete anzugreifen.
Aber die Familie Mitchell war so reich und mächtig, dass sich niemand traute, sich mit ihnen anzulegen, wodurch Philips Verhalten immer erratischer und perverser wurde.
Die Familie Mitchell hatte sogar ein Attest über eine Geisteskrankheit vorgelegt, um Philips Handlungen der Öffentlichkeit zu erklären.
„Lass los, lass los...“
Sophia brachte die Worte mühsam hervor, ihre Hände versuchten verzweifelt, seine Finger von ihrem Hals zu lösen.
Als sie die Wildheit in seinen Augen sah, wollte Sophia nur so schnell wie möglich fliehen.
Die Autotür wurde aufgerissen, und Eli stand zögernd daneben, wagte es aber nicht, einzugreifen.
„Wie lange willst du das noch durchziehen?“
Eine strenge, autoritäre Stimme ertönte. Sophia, kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren, erhaschte einen verschwommenen Blick auf den Sprecher.
Sie konnte spüren, wie ihr Leben entglitt.
„Wenn du sie zu Tode würgst, finde ich dir eine andere, und noch eine, bis du ein Enkelkind für die Familie Mitchell produzierst.“
Bei diesen Worten lockerte sich Philips Griff, und Sophia fiel zurück, nach Luft schnappend und seinem Griff entkommen.
‚Dieser Kerl ist verrückt!‘
Sie wäre gerade fast gestorben!
Sophia blickte aus dem Autofenster und sah eine ältere Frau mit silbernem Haar in der Nähe stehen.
Ihr Ausdruck war ernst, ihr Blick auf Philip gerichtet.
Das musste Philips Großmutter, Rhea Mitchell, sein.
Philip grinste spielerisch, seine Stirn leicht gerunzelt.
„Was, jede Frau, die schwanger wird, soll mein Kind tragen? Heißt das, all diese Frauen da draußen sind mit mir verbunden?“
Seine Augen bohrten sich in Sophia, als ob er durch ihren zerbrechlichen Körper hindurchsehen wollte.
„Ob es wahr ist oder nicht, wirst du herausfinden. Deine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass dieses Kind ein legitimes Mitglied der Familie Mitchell wird.“
Als Philip schwieg, drehte sich Rhea um und ging mit einer letzten Bemerkung.
„Die Hochzeit wird wie geplant in drei Tagen stattfinden. Wenn du das Kind verlierst...“
Sie beendete den Satz nicht, aber Philips Ausdruck war eindeutig unzufrieden.
Es schien, als gäbe es ein ungelöstes Problem zwischen ihnen, und Sophia versuchte, sich so unauffällig wie möglich zu machen.
Plötzlich spürte sie einen brennenden, prüfenden Blick auf sich, der sie fühlen ließ, als säße sie auf glühenden Kohlen.
‚Was plant dieser Wahnsinnige jetzt?‘
Die Autotür wurde zweimal getreten und dann aufgerissen, eine verächtliche Stimme drang an Sophias Ohren.
„Raus.“
Ein einfacher, knapper Befehl.
