Kapitel 2 Scheidung?
Mit einem leisen Knarren öffnete sich die eiserne Tür mit ihrem Messingring leicht in der Dämmerung. Eli Andersons polierter Schuhspitze überschritt als erstes die Schwelle, sein Blick glitt über Andrew auf der Couch, ein kaltes Schnauben entwich seiner Kehle.
"Endlich entschlossen, zurückzukommen?"
Ella setzte hastig ein Lächeln auf und machte einen halben Schritt nach vorne, ihre Fingerspitzen berührten fast Elis Ärmel.
"Liebling, du bist endlich zu Hause! Andrew ist direkt vom Flughafen hierhergekommen. Er hat an dich gedacht..."
Bevor sie den Satz beenden konnte, trat Andrew vor, die Falte in seiner Anzughose perfekt gerade, seine Finger an der Seite wurden weiß.
"Vater, ich bin zurück."
Eli reagierte gleichgültig, sein Blick wanderte über Andrews Schulter hinweg zu Zoeys Gesicht.
"Eli, du bist zurück."
Zoeys Stimme war etwas leiser als gewöhnlich, ein höfliches Lächeln auf ihrem Gesicht. Sie wusste, dass sie trotz der vielen Probleme zwischen ihr und der Familie Anderson Eli Respekt zeigen musste.
Eli blieb nicht lange bei Zoey stehen. Er ging direkt zur Wendeltreppe, die in den zweiten Stock führte.
"Andrew, komm ins Arbeitszimmer."
Eli gab den Befehl, als er die letzte Stufe erreichte.
Andrew folgte Eli gehorsam ins Arbeitszimmer. Während sie Andrews Rücken betrachtete, blitzten Erinnerungen an ihre kurzen harmonischen Momente durch Zoeys Gedanken. Aber jetzt, warum fühlte sich Andrew so fremd an? Als die Tür des Arbeitszimmers sich schloss, fiel das Wohnzimmer in Stille. Zoey atmete tief ein in diesem ruhigen Moment.
Nach einem langen Tag und dem Zeugen dieses "Dramas" überkam Zoey eine Welle der Müdigkeit. Länger in dieser Szene zu bleiben schien sinnlos. Mit diesem Gedanken entschied sich Zoey zu gehen.
Aber bevor sie einen Schritt machen konnte, stoppte Ellas scharfe Stimme sie.
"Halt!"
Zoey erstarrte und drehte sich kalt um. Ellas Finger streichelten eine zarte Teetasse, ihr Blick auf Zoey gerichtet, als würde sie ein wertloses Schmuckstück betrachten.
Ella nahm einen Schluck Tee und sprach langsam: "Du hast es gesehen. Andrews Rückkehr ist aus einem wichtigen Grund. Also hoffe ich, dass du ihm keine Schwierigkeiten bereitest. Du solltest so schnell wie möglich die Scheidung einreichen."
Zoeys Pupillen zogen sich scharf zusammen, ihre Finger ballten sich unbewusst. Sie hatte gewusst, dass Ella wollte, dass sie sich von Andrew scheiden ließ, aber sie hatte nicht erwartet, dass es so plötzlich kommen würde. Ihre Ehe war von der Familie Anderson arrangiert worden, und sie waren sich nie nahe, oft getrennt, ihre Gefühle so fade wie Wasser. Sonst hätte sie nicht von anderen über Andrews Aufenthaltsort erfahren müssen.
Aber jetzt, Scheidung?
Sie wusste, dass ihre Beziehung nicht lange halten würde, aber in diesem Moment wollte sie Ella nicht das geben, was sie wollte.
"Warum? Nur weil du es sagst, muss ich mich scheiden lassen?"
Ella lachte höhnisch, ihre Finger strichen elegant über ihre Schläfe.
"Nicht jeder kann Andrews Frau sein. Schau dich an, keine familiären Hintergründe, kein beeindruckender Lebenslauf. Andrew ist jetzt erfolgreich. Glaubst du wirklich, dass du ihn noch verdienst?"
Zoeys Gesicht wurde blass, aber sie fand es absurd.
Tatsächlich hatte Andrew im Ausland ein führendes Pharmaunternehmen gegründet, das sogar Elis Position in der Branche herausforderte, während sie nur eine Ärztin war. Wie konnte sie sich vergleichen?
Aber wenn das der Fall war, warum hatten sie dann überhaupt geheiratet?
Zoey zwang sich zu einem kühlen Lächeln.
"Du bist so eifrig, mich loszuwerden, weil du Angst hast, ich könnte Andrews Vermögen nehmen? Nun, ich kann nur sagen, dass das, was mir zusteht, mir zusteht. Wenn ich mich jemals von ihm scheiden lasse, dann, weil ich es will, weil ich ihn nicht mehr liebe, nicht wegen deiner Drohungen."
"Willst du nicht einen Anteil an Andrews Vermögen?" Ellas Stimme wurde eisig nach dieser Zurückweisung.
"Sei nicht undankbar. Gehe freiwillig, und ich werde dafür sorgen, dass Andrew dich entschädigt. Mit dem Geld wirst du für den Rest deines Lebens ausgesorgt haben."
"Mich mit Geld bestechen?" Zoey lachte vor Wut.
"Das ist so ein alter Trick. Ich komme vielleicht aus bescheidenen Verhältnissen, aber ich bin kein Bettler. Außerdem, der Grund, warum meine Familie gefallen ist, das weißt du besser als ich!"
"Du!" Ellas Gesicht wurde rot vor Wut. Sie stand abrupt auf.
"Ich werde Andrew von deiner heutigen Haltung erzählen. Du wirst es bereuen!"
"Dann lass es ihn wissen." Zoey richtete sich auf, ihr Blick wanderte zum Arbeitszimmer.
"Ich werde mich von dir nicht bedrohen lassen. Ich werde das Schicksal dieser Ehe selbst entscheiden."
Damit drehte sich Zoey um, um zu gehen.
Eine Stimme ertönte plötzlich von oben.
"Wohin gehst du?"



































































