Kapitel 7 Der Plünderer
Zoey riss den Kopf von seinem Atem weg und sammelte all ihre Kraft, um zu schreien: „Andrew, du Wahnsinniger! Du tust mir weh!“
Ihre Stimme war von Tränen erstickt, aber sie biss die Zähne zusammen und weigerte sich, Schwäche zu zeigen.
Andrews Bewegungen hielten inne.
Mondlicht drang durch den Spalt in den Vorhängen und beleuchtete Zoeys Gesicht, eine Mischung aus Wut und Verzweiflung.
Andrew ließ plötzlich ein leises Lachen hören.
„Ist das wirklich, wie du mich siehst?“
„Was sonst?“
Zoeys Zähne klapperten.
„Du hast mich aufs Bett geworfen, mein Kleid zerrissen, was denkst du, was du tust?“
Andrew sah Zoey an. Selbst in Wut hatte sie eine fesselnde Präsenz. Er bückte sich, um die zerbrochenen Rahmenstücke aufzuheben, ohne sich um das Glas zu kümmern, das seine Fingerspitzen schnitt. Das Foto zeigte sie lachend am Strand, ihren Kopf auf seiner Schulter ruhend, der Wind damals warm und sanft. Aber das zerbrochene Glas trennte sie nun, genau wie der Riss in ihrer Beziehung, der, einmal gebrochen, nicht mehr zu reparieren war.
Zoey nutzte die Gelegenheit, um sich aufzusetzen und verzweifelt zu versuchen, ihre entblößten Schenkel mit dem zerrissenen Kleid zu bedecken, aber während sie eine Seite bedeckte, wurde die andere enthüllt. Als Andrew Zoeys unschuldigen Kampf sah, kräuselten sich seine Lippen zu einem Lächeln.
Er zerschmetterte plötzlich den Rahmen gegen die Wand, das Glas zersplitterte sofort, und das Foto fiel heraus.
„Wenn du das denkst, werde ich dir entgegenkommen.“
Als Zoey den Mund öffnete, um zu erwidern, beugte sich Andrew plötzlich vor, griff nach ihrem Kinn und zwang sie, aufzuschauen. Seine heißen Lippen pressten sich hart auf ihre.
Das war kein Kuss; es gab keine Zuneigung. Es war Andrews Forderung und Besitz, ein gewaltsamer Raubzug. Seine Zähne stießen gegen ihre Lippen, der scharfe Schmerz ließ Zoey keinen Ort zum Verstecken. Sie ballte die Fäuste und drückte gegen Andrews Brust, aber je mehr sie widerstand, desto gewalttätiger wurde sein Kuss.
Andrews Hand glitt unter Zoeys Kleid, bewegte sich langsam nach oben, bis sie ihre Unterwäsche erreichte.
„Nass?“
Andrew unterbrach seinen Kuss und flüsterte ihr ins Ohr.
„Sagst du immer noch, dass es dir nicht gefällt? Frauen wie du sind nicht anders als dieser Idiot auf dem Balkon. Statt zu widerstehen, warum erfüllst du nicht deine ehelichen Pflichten der letzten drei Jahre?“
Andrews Blick fiel auf ihre entblößte Haut, und er befreite eine Hand, um sein Hemd aufzuknöpfen. Das Hemd fiel dann auf Zoeys Gesicht und verdeckte komplett Andrews Gesicht, der auf sie drückte.
Der reißende Schmerz in ihrem Unterleib ließ Zoey hoffnungslos fühlen. Früher war Andrew sanft gewesen, immer rücksichtsvoll während ihrer intimen Momente, aber jetzt, was war das? Tränen strömten stumm aus Zoeys Augen und tränkten Andrews weißes Hemd.
Die Nacht war zu still, selbst Pixel auf dem Balkon war verstummt. Zoey konnte nur Andrews schweres Atmen und das Geräusch ihrer kollidierenden Körper hören. Sie schloss die Augen und tat so, als ob nichts davon geschah. Aber der Schmerz war unbestreitbar. Wie konnte sie ihn ignorieren?
Nach einer gefühlten Ewigkeit füllte eine warme Welle Zoeys Körper, gefolgt von Andrews entspanntem Atmen. Zoey schaffte es endlich, Andrew von sich zu stoßen, versuchte aufzustehen, aber ihre Beine zitterten, unfähig, ihren schlanken Körper zu tragen, und sie blieb am Rand des Bettes zusammengesunken.
„Drei Jahre, und du bist immer noch dieselbe.“
Andrew lag zurück auf dem Bett und lachte.
„Immer noch so eng wie eh und je.“
Er stützte sich auf seinen Ellbogen und beugte sich näher zu Zoey:
„Es hat dir gefallen, oder? Warum hast du nicht geschrien?“
„Raus!“
Andrews Worte waren eine Demütigung, die Zoey mit all ihrer verbleibenden Kraft schreien ließ, bis sie zitterte.
Andrews Lächeln gefror. Er hob Zoeys Spitzenhöschen vom Boden auf, wischte sanft das Sperma von ihrem Vaginalbereich und warf sie dann beiläufig in ihren Schoß.
„Vor drei Jahren hast du das nicht gesagt.“
Andrews Stimme wurde kälter.
„Du hast gesagt, du würdest mich niemals wegstoßen.“
„Das war, weil ich blind war!“
Zoey, wütend, nahm die spermafleckigen Höschen und warf sie Andrew ins Gesicht. Sie erwartete, dass er wütend sein würde, aber das war er nicht. Er warf ihre Höschen einfach in den Mülleimer neben der Tür und ging ins Badezimmer.
Das Geräusch von fließendem Wasser kam aus dem Badezimmer. Zoey sank neben dem Bett zusammen, das klebrige Gefühl und der reißende Schmerz zwischen ihren Beinen brannten noch, aber sie waren nichts im Vergleich zu der Demütigung in ihrem Herzen.
Ihre Kleidung, der umgestoßene Blumenständer und der Rahmen, den Andrew gegen die Wand geworfen hatte, lagen in Unordnung. Sie sah die Ecke des Fotos, das unter den Glasscherben eingeklemmt war. Zoey zitterte, als sie das Foto aufhob, das Glas schnitt in ihre Finger, aber sie ließ nicht los. Sie sank zu Boden und strich sanft über Andrews Gesicht auf dem Foto.
Scharfe Bluttropfen breiteten sich über das Fotopapier aus und landeten auf Andrews lächelnden Augen, wie eine Träne aus erstarrtem Blut.
„Lügner.“
Sie flüsterte zu der Person auf dem Foto, ihre Stimme so leise, dass nur sie selbst sie hören konnte.
Das Wasser hörte auf. Zoey kehrte in die Realität zurück und versuchte hastig, das Foto zu verstecken, aber die Glasscherben schnitten erneut in ihre Finger. Bluttropfen fielen auf ihr eigenes Bild und hinterließen einen kleinen dunkelroten Fleck auf ihrem strahlenden Lächeln.
Zoey drückte das Foto fest an ihre Brust, das zerbrochene Glas bohrte sich in ihre Rippen und erschwerte das Atmen. Endlich brachen die Tränen hervor, nicht in lauten Schluchzern, sondern still auf das Foto fallend, mischten sich mit dem Blut und verwischten das Bild.
Die Badezimmertür öffnete sich, und Andrew kam heraus, in ein Handtuch gewickelt, Wasser tropfte von seinem muskulösen Körper. Zoey versuchte hastig, das Foto unter dem Kissen zu verstecken.
„Was versteckst du da?“
Zoeys Finger hatten gerade das Kissen berührt, als ihr Handgelenk mit festem Griff erfasst wurde.
Andrews Handfläche war noch warm von der Dusche, aber der Griff um ihr zartes Handgelenk war unerbittlich.
„Warst du nicht gerade noch so kämpferisch?“
Seine Stimme war tief, seine andere Hand griff bereits unter das Kissen.
Zoey kämpfte, um das Kissen herunterzudrücken, aber all ihre Kraft war durch ihre früheren Schreie und Verzweiflung aufgebraucht. Sie konnte nur zusehen, wie er das blutbefleckte Foto herauszog.
Die Ecken des Fotos waren verknittert, der blaue Ozeanhintergrund von dunklen roten Streifen verunstaltet. Andrews Finger hielten inne, sein Adamsapfel bewegte sich in seiner Kehle, seine Augen dunkel und unergründlich.
„Das ist es, was du versteckt hast?“
Die Wut, die Demütigung und der Schmerz, die sich in Zoey aufgestaut hatten, explodierten in diesem Moment. Sie wusste nicht, woher die Kraft kam, aber sie befreite sich aus Andrews Griff und stürzte sich wie eine Wahnsinnige, um das Foto zu schnappen.
„Gib es zurück!“





































































