Kapitel 3 Jagd-Ouvertüre
Olivia hielt inne, ihr Rücken spannte sich wie eine gezogene Bogensehne.
Ihre Schuhe waren ein billiger Onlinekauf, bei dem sie erst nach einem halben Monat merkte, dass es sich um Fälschungen handelte.
Doch Olivia schämte sich nicht. Sie hatte sie mit Indigos hart verdientem Geld gekauft, eine legitime Online-Transaktion, und fand sie bequem.
Was war daran falsch?
Bei diesem Gedanken drehte sich Olivia um, ihr Gesicht blass, aber ihre Augen leuchteten, während sie den blonden Typen direkt anstarrte.
Charles' Augen verdunkelten sich, bereit einzugreifen.
Olivia sprach zuerst.
Ihre Stimme war klein, sogar zitternd, aber klar und fest.
"Ich verdiene hier mein eigenes Geld, sauber und ehrlich. Ich bin besser als manche Leute, die sich nur wie Parasiten von ihren Familien aushalten lassen."
Ihre Worte waren wie Eispickel.
Die Gesichter der Jungs veränderten sich sofort.
"Du Schlampe! Was hast du gesagt?"
Die Celestial Universität war voller Kinder aus wohlhabenden Familien, die wegen des Prestiges hier waren, das ihre Eltern nicht durch Noten erreichen konnten.
Olivia, die sich ihren Platz durch Leistung verdient hatte, kannte ihre Schwachstellen.
Tatsächlich wurde der sonst sorglose blonde Typ plötzlich ernst, wütend und trat vor, um zu kontern.
Drei langsame, bedachte Klatscher hallten durch den Raum.
Alle drehten sich um.
Charles stand am Eingang des Blumenladens, seine große Gestalt strahlte einen unsichtbaren Druck aus.
Gekleidet in schwarzer Sportkleidung, sein Gesicht ausdruckslos, sein tiefer Blick glitt an den erstarrten Jungs vorbei und landete auf Olivia.
"Gut gesagt."
Seine Stimme war leise, aber sie brachte den Laden zum Schweigen.
Die Jungs erkannten Charles; ihre Arroganz schwand, ihre Gesichter verzogen sich.
Flüstern verbreitete sich.
"Das ist Charles!"
"Er... er hat Olivia applaudiert?"
"Was ist los?"
"Was ist ihre Beziehung? Wann sind sie zusammengekommen?"
"Charles soll doch kein Interesse an Mädchen haben, oder?"
"Er ist so gutaussehend; es wäre schade, wenn er keine Mädchen mag... aber könnte er Olivia mögen?"
Olivia war fassungslos.
Sie hatte nicht erwartet, dass er auftauchen würde.
Als sie Charles' Blick traf, erinnerte sie sich daran, wie er gestern den Queue gereinigt hatte, ihr Gesicht rötete sich vor Verlegenheit, ihre Finger drehten nervös an ihrer Schürze.
Charles ignorierte die neugierigen Blicke und ging direkt zur Kasse, wobei er beiläufig einen Strauß der lebhaftesten Sonnenblumen auswählte.
"Einpacken."
Olivia erwachte aus ihrer Verwirrung und senkte schnell den Kopf, wickelte den Strauß effizient ein.
Sie hielt den Kopf die ganze Zeit gesenkt, wagte es nicht, ihn anzusehen.
Als es an der Zeit war zu bezahlen, reichte Charles das Geld mit seinen langen Fingern.
Olivia nahm es schnell, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
"Da...danke für vorhin..."
Charles nahm die eingepackten Sonnenblumen, sein Blick verweilte einen Moment auf ihrem gesenkten, leicht geröteten Gesicht.
"Du musst mir nicht danken. Du hattest recht."
Damit richtete er sich auf, nahm die Blumen und drehte sich zum Gehen.
Olivia stand da, ihr Herz schlug unkontrolliert in ihrer Brust.
Die Männer, die Ärger gemacht hatten, waren bereits verschwunden, als Charles den Laden betrat.
Der Blumenladen beruhigte sich endlich.
Olivia setzte sich auf einen kleinen Hocker in der Ecke, ihr Herzschlag hatte sich noch nicht vollständig beruhigt.
Charles' Worte hallten in ihren Ohren wider.
"Du musst mir nicht danken. Du hattest recht."
Er sagte, sie hätte recht gehabt?
Dachte er auch, dass diese Männer wie Parasiten waren?
Aber die Familie Green war eine bekannte Familie in Emerald City...
Andererseits war Charles auch eine berühmte und wohlhabende Person, aber er verließ sich überhaupt nicht auf seine Familie.
Charles... dieser Name trug echte Errungenschaften, besonders an der Celestial Universität, wo er praktisch eine Legende war.
Olivia hörte gelegentlich, wie John wütend am Telefon klagte, immer wieder Charles' Namen erwähnte.
Sein Ton war voller Frustration, doch er konnte nicht anders, als ihn zu respektieren – denn Charles war immer der beste Student in ihrer Informatikabteilung, und John konnte ihm nur neidisch sein.
Und sie war nur eine gewöhnliche Studentin, ein Jahr unter Charles.
Warum kaufte er diese Sonnenblumen?
Solch helle Blumen.
Wollte er sie jemandem schenken? Oder... war es wirklich nur, um ihr zu helfen?
Sie war in Gedanken verloren, als die nächste Schichtangestellte ankam.
Olivia packte ihre Sachen und kehrte leise zur Schule zurück.
Da sie am Morgen keine Vorlesungen hatte, ging sie direkt in ihr Wohnheim, um etwas Ruhe und Frieden zu finden.
Kaum hatte sie die Tür zum Wohnheim geöffnet, zog ihre Freundin Lily Martin sie auf den Balkon und sprach in gedämpftem Ton.
"Olivia! Raus damit! Woher kennst du Charles?"































































































